PRESSEMITTEILUNG, 08.07.2022, BLOCKADE AM ATOMWAFFEN-STÜTZPUNKT BÜCHEL | Aktivist*innen demonstrieren gegen US-Atomwaffen und die geplante nukleare Aufrüstung
Heute Morgen haben Aktivist*innen eine Zufahrt zum Atomwaffenstützpunkt im rheinland-pfälzischen Büchel blockiert. Mit der Aktion des zivilen Ungehorsams protestierten sie gegen die geplante
nukleare Aufrüstung, die unter anderem durch das 100-Milliarden-Euro Sondervermögen für die Bundeswehr finanziert werden soll. Sie forderten zudem den Abzug der US-Atomwaffen aus Deutschland und
den Beitritt der Bundesregierung zum UN-Vertrag für ein Verbot von Atomwaffen. „Der Krieg in der Ukraine birgt die Gefahr einer Eskalation bis hin zum Atomkrieg. In diesem Fall wären die
US-Atomwaffen in Büchel ein erstes Angriffsziel. Auf diese Gefahr wollen wir mit unserer Sitzblockade aufmerksam machen. Deutschland soll endlich dem Atomwaffenverbotsvertrag beitreten und sich
international für Abrüstung und Klimaschutz einsetzen, statt Milliarden für das Gegenteil zu verschwenden!“, forderte Regina Mayer, die an der Sitzblockade teilgenommen hat. Aktivistin Beate
Körsgen aus der Gruppe betonte: „Mit unserer bewussten Friedfertigkeit laden wir Soldat*innen und Polizei dazu ein, von ihren Möglichkeiten, Gewalt anzuwenden, keinen Gebrauch zu machen.
Stattdessen sollten sie sich mit unserem berechtigten Anliegen auseinandersetzen. Wir wollen nicht, dass Milliarden in Aufrüstungsprojekte wie die neuen F-35 Atombomber gesteckt werden - 35 F-35
sind 35 zu viel! Dieses Geld wird künftig an anderer Stelle fehlen. Gleichzeitig wird das Klima durch Krieg und Aufrüstung zusätzlich belastet.“ Auf der „Friedenswiese“ vor dem Haupttor des
Militärstützpunktes veranstalteten Mitglieder der Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkriegs (IPPNW) und ICAN Deutschland zur selben Zeit eine Lesung. Vorgetragen wurden Gedichte
und Erzählungen von Überlebenden der Atomwaffentests und -einsätze. „Wir wollen die desaströsen Auswirkungen von Atombomben ins Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen. Schon eine einzige der hier
stationierten Bomben kann das Stadtzentrum einer Millionenstadt zerstören und über 100 000 Menschen töten. Eine angemessene medizinische Versorgung von Verbrennungen, Strahlenkrankheit und
Verletzungen wäre nicht annähernd möglich. Deshalb dürfen diese Waffen niemals eingesetzt werden, auch ein militärischer Angriff rechtfertigt nicht die Ermordung von hunderttausenden unschuldigen
Zivilisten.“, so IPPNW-Arzt und Vorstandsmitglied Daniel Becker.
Bilder der Aktionen hier zum Herunterladen:
https://www.flickr.com/photos/ippnw/albums/with/72177720300396643
Atomwaffen abschaffen! Dringender denn je! Der Krieg in der Ukraine zeigt in aller Deutlichkeit: Militärische Konfrontation führt zu weiterer Eskalation, immer mehr Waffen, Tod und Zerstörung. Der mögliche Einsatz von Atomwaffen ist in erschreckende Nähe gerückt, mit all seinen katastrophalen Folgen für Menschen und Umwelt. Atomwaffen schützen uns nicht vor Kriegen und tragen nicht zur Deeskalation bei. Im Gegenteil, sie haben das Potential, einen vollständigen Vernichtungskrieg auszulösen. Bitte meldet Euch frühzeitig an, damit wir gut planen können! https://buechel.nuclearban.de/
Ärzte / Ärztinnen gegen Atomwaffen. IPPNW/ICAN. 6.-11. Juli 2021. Büchel
3.-7. Juli, Aktionstage von IPPNW und ICAN in Büchel "20 Geschichten gegen 20 Bomben"
https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/blickzumnachbarn/militaerplatz-buechel-demonstranten-duerfen-zelte-aufschlagen_aid-51988711
02.07.2020: Militärplatz Büchel: Demonstranten dürfen Zelte aufschlagen
Koblenz/Büchel Anti-Atomwaffen-Demonstranten dürfen im militärischen Schutzbereich des Luftwaffenstützpunkts Büchel entgegen der Ansicht der Wehrverwaltung vorübergehend Zelte aufschlagen.
Voraussetzung ist, dass die Wirksamkeit des Militärflughafens im Kreis Cochem-Zell dadurch nicht beeinträchtigt wird, wie das Verwaltungsgericht Koblenz am Donnerstag mitteilte (Az. on dpa 1 L
563/20.KO). Auf dem Militärgelände liegen nach unbestätigten Informationen die rund 20 letzten US-Atombomben in Deutschland.
Ein Verein will unter dem Motto „Atomwaffen ächten - keine neue Aufrüstung - Verbotsvertrag“ von diesem Freitag (3. Juli) an sechs Tage lang vor dem Luftwaffenstützpunkt demonstrieren. Dies hat
er laut Gericht ordnungsgemäß bei der Kreisverwaltung Cochen-Zell angemeldet. Der Verein will zwar vor dem Militärzaun, aber innerhalb des militärischen Schutzbereichs ein Versammlungszelt, ein
Infozelt, ein Küchenzelt, drei Wohnwagen und vier Toilettenkabinen aufstellen. Die Wehrverwaltung verweigerte die Genehmigung.
Die Verwaltungsrichter gaben einem Eilantrag der Demonstranten Recht und verpflichteten die Wehrverwaltung zu grünem Licht. Diese habe selbst nicht von möglichen Beeinträchtigungen gesprochen.
Der Verein wiederum habe auch in früheren Jahren keine Demonstrationen angemeldet, bei denen die öffentliche Sicherheit und die Wirksamkeit des Luftwaffenstützpunkts mit seiner Schuld gefährdet
worden wären. Gegen diesen Beschluss können die Prozessbeteiligten Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht (OVG) Rheinland-Pfalz in Koblenz einlegen.
IPPNW-Pressemitteilung vom 26.09.2019: Friedensaktivist*innen vor Gericht
Atomwaffengegner*innen von Landgericht verurteilt.
Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW zeigt sich am heutigen internationalen Tag der nuklearen Abrüstung enttäuscht über das Urteil des Landgerichts Koblenz. Vier Friedensaktivist*innen wurden gestern in der Berufungsverhandlung wegen Hausfriedensbruch zu je 30 Tagessätzen verurteilt, weil sie im September 2016 die Startbahn des Atomwaffenlagers Büchel besetzt haben. Vor Gericht standen Karen, Studentin der Forstwissenschaft; Katja Tempel, Hebamme, David Haase, Politik- und Geschichtsstudent und Ernst-Ludwig Iskenius, IPPNW-Mitglied.
Zum Ergebnis der Verhandlung erklärte Ernst-Ludwig Iskenius: „Wir konnten vor Gericht deutlich machen, dass unsere Aktion des Zivilen Ungehorsams gegen die Atomwaffen notwendig und legitim war“. Das humanitäre Völkerrecht verbiete die Anwendung von Atomwaffen und auch schon die Drohung damit, wie der Internationale Gerichtshof in einem Rechtsgutachten schon 1996 festgestellt habe. „In Rostock, wo ich zur Zeit lebe, würde der Abwurf einer einzigen von diesen 20 in Büchel stationierten Bomben über dem Zentrum in wenigen Minuten zu geschätzten 50.000 Toten und 69.000 Verletzten führen. Im Umkreis von 4,25 Quadratkilometern würden in den nächsten Tagen fast 90 Prozent der noch Überlebenden an einer akuten Strahlenkrankheit qualvoll sterben“, so Iskenius.
In der Verhandlung verwiesen die Aktivist*innen in ihren Plädoyers darauf, dass ihre gewaltfreie Aktion in Zeiten nuklearer Aufrüstung ein angemessenes Mittel sei. Sie beriefen sich dabei auf den Notwehrparagrafen. Er besagt, dass Bürger*innen sich gegen einen Angriff auf ihre Grundrechte zur Wehr setzen dürfen, wenn staatliche Instanzen versagen. Das „Go-In“ in Büchel habe zum Ziel gehabt, die Einsatzbereitschaft der Tornados mit den Atombomben einzuschränken.
Die Beschuldigten, die sich selber verteidigten, klagten die Bundesregierung an, rechtswidrig zu handeln, indem sie den 2+4-Vertrag und den Nichtverbreitungsvertrag missachte und die Verfügungsgewalt über Atomwaffen im Rahmen der Nuklearen Teilhabe annehme. Richterin Valeska Strauß hat die Motivation der Aktivist*innen gewürdigt, aber alle Beweisanträge der Angeklagten abgewiesen. Etwa 50 Prozessbeobachter*innen verfolgten die 7-stündige Verhandlung.
Der gestrige Prozess war die fünfte Verhandlung, die die Prozesskampagne Wider§pruch seit 2017 geführt hat. Die Angeklagten kündigten an, Revision gegen das Urteil einzulegen.
Kontakt: Angelika Wilmen, Pressesprecherin der IPPNW, Tel. 030-69 80 74-15, Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW), Körtestr. 10, 10967 Berlin, Email: wilmen@ippnw.de, www.ippnw.de
Clara Tempel, 0177 2612232, www.junepa.blogsport.eu/widerspruch
Aktuelle Informationen unter: www.ippnw.de/aktiv-werden/termine
Kontakt: ingablum@gmx.de und iskenius@ippnw.de
Vom 16. bis 23. Juni 2018 fand die IPPNW und ICAN Woche am Atomwaffenstützpunkt Büchel in Rheinland-Pfalz statt.
Unter dem Motto „Time to go“ haben wir die Aufmerksamkeit durch den Nobelpreis für ICAN genutzt, um auf die illegale Stationierung von Atomwaffen in Deutschland hinzuweisen und um Druck zu
machen, damit Deutschland sich dem Atomwaffenverbot anschliesst. Als Gäste waren ICAN-Vertreter aus anderen NATO-Staaten dabei. Am Sonntag, 17. Juni 2018, fand ein öffentliches
Symposium mit folgenden ICAN Gästen statt:
Das weitere Programm sah wie folgt aus
Während der ganzen Woche: An allen Wochentagen ab 06:00 Uhr Mahnwachen an den Zufahrten. Hiroshima und/oder Hibakusha Ausstellung. Photowand mit Bildern aus den letzten Jahren. Infotisch mit IPPNW Materialien, Gestaltung der Friedenswiese.
Unterbringung: Selbstorganisiertes Camp nahe des Haupttors während der ganzen Woche. Dort Übernachtungsmöglichkeit in Zelten, Möglichkeit der gemeinsamen Verpflegung, Möglichkeit Workshops anzubieten. Möglichkeit der Unterstützung bei der Unterbringung in Pensionen, Ferienwohnungen oder Hotels (Anfragen bitte an die Geschäftsstelle).
Anfahrt: Mit dem Auto der mit dem Zug bis Cochem
an der Mosel, von dort Shuttle-Service.
Nachtrag von Martin Otto am 22.2.2019: Am Aktionstag 18. Juni 2018 fanden gewaltfreie Blockaden von Einfahrten zum Atomwaffenstützpunkt Büchel statt. Dabei ließ sich eine Gruppe von acht Personen auf der Fahrbahn innerhalb des militärischen Sicherheitsbereichs nieder. Sieben von ihnen erhielten später Bußgeldbescheide wegen unerlaubten Betretens von Militärgelände. Sechs legten dagegen Einpruch ein. Ein weiterer IPPNW-Aktivist bekam sechs Monate nach der Aktion einen Strafbefehl zugesandt. Er soll eine Geldstrafe zahlen, weil er als "Versammlungsleiter" die Blockade nicht verhindert habe. Auch er hat Einspruch eingelegt.
Abschluss: 17. Juni 2017: Spontan-Blockade durch IPPNW-Frauen:
IPPNW-Pressemitteilung vom 19.06.2017
IPPNW-Protestwoche in Büchel und Aktionstag
Zu Beginn der zweiten UN-Verhandlungsrunde über das Atomwaffenverbot protestierten etwa 100 Ärzte, Ärztinnen und Studierende der IPPNW eine ganze Woche lang am Atomwaffenstützpunkt Büchel. Sie
forderten den Abzug der ca. 20 NATO-Atomwaffen aus Deutschland und eine konstruktive Beteiligung der Bundesregierung an den Verhandlungen. Neben einem internationalen Symposium „Verbot von
Atomwaffen: Eine europäische Sicht“ mit internationalen Gästen gab es zahlreiche kreative Aktionen wie einen Flashmob direkt vor dem Haupttor des Fliegerhorstes Büchel, mehreren Mahnwachen und
Blockaden des Haupttors, eine Pflanzaktion auf der Friedenswiese, eine Brückenaktion mit Transparenten und Empfang der TeilnehmerInnen der Floßtour gegen Urantransporte sowie einer gemeinsamen
Abschlussaktion mit dem Freiburger Friedensforum.
Beim Aktionstag am Samstag machten IPPNW-Regionalgruppen in Berlin, Hamburg, Kiel, Bremen, Gießen und Solingen zudem begleitend zum „Women´s March to Rally and Ban the Bomb“ in New York auf die
laufenden UN-Verhandlungen über ein Atomwaffenverbot aufmerksam. „Frau Merkel, unterstützen Sie ein Atomwaffenverbot“, lautete die Aufforderung an die Bundeskanzlerin auf den Transparenten.
Weltweit gab es über 170 Solidaritäts-Aktionen für den Frauenmarsch.
Die ärztliche Friedensorganisation IPPNW nimmt die Ängste der Bevölkerung am Atomwaffenstandort in Büchel um Arbeitsplätze ernst und spricht sich für zivile Alternativen aus. Sie sind
nachhaltiger, gesünder und können eher zur sozialen Stabilität innerhalb der Region beitragen als Investitionen in Massenvernichtungswaffen. Wie der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Bleser
mitteilte, sollen für den Standort in Büchel bis 2023 mehr als 151 Millionen Euro ausgegeben werden. „Diese hohe Summe für die sinnlose gefährliche atomare Aufrüstung in zivile Projekte zu
stecken, würde die Region nachhaltiger sozial und ökonomisch stabilisieren und zu einer blühenden Urlaubs- und Erholungsgegend machen“, erklärt IPPNW-Arzt Ernst-Ludwig Iskenius.
Der Vorstand der IPPNW hat auf seiner Vorstandssitzung in Büchel im Rahmen der IPPNW-Protestwoche außerdem beschlossen, jedes Jahr eine Vorstandssitzung am Atomwaffenstützpunkt abzuhalten, bis
die Atomwaffen abgezogen sind.
Fotos von der IPPNW-Protestwoche in Büchel und dem Aktionstag zum Herunterladen und einer kostenfreien Veröffentlichung finden Sie auf unserer Flickr-Seite
IPPNW-Protestwoche in Büchel https://www.flickr.com/photos/ippnw/albums/72157682044126553
Aktionstag https://www.flickr.com/photos/ippnw/albums/72157683197027390
Kontakt: Angelika Wilmen, Pressesprecherin der IPPNW, Tel. 030-69 80 74-15, Mobil 0162-2057943, Deutsche Sektion der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW),
Körtestr. 10, 10967 Berlin, Email: wilmen@ippnw.de, www.ippnw.de
14.06.2017 | Zusammenfassung für alle, die am Wochenende nicht bei uns sein konnten: „Büchel, ein malerischer Ort in der Eifel, ist auch das letzte bestehende Lager von amerikanischen Atombomben in Deutschland. Die IPPNW beteiligt sich traditionell an der Aktion "20 Wochen gegen 20 Bomben" mit einer Woche Aktionspräsenz und einem Wochenende mit einem internationalen Symposium und einer Aktion zivilen Ungehorsams.
Wir als Studenten haben uns vor allem durch zwei Aktionen eingebracht: Zum einen der auf der Nukipedia Spring Academy geplante Dreh einer Target X-Aktion, welcher in den kommenden Tagen und Wochen noch medial aufbereitet wird, zum anderen haben wir uns an der traditionellen Aktion des zivilen Ungehorsams in Form einer Sitzblockade beteiligt.
Auch wenn wir am Haupttor schon von einer halben Hundertschaft der Rheinland-Pfälzer Bereitschaftspolizei (!) erwartet wurden, konnten wir doch genügend Verwirrung stiften und den Verkehr für einige Zeit aufhalten. Natürlich kam auch der soziale Austausch bei blendendem Wetter nicht zu kurz und so wurden neue Freundschaften geschlossen und alte weiter vertieft. Wir sind nächstes Jahr wieder in Büchel - du auch?“
Von: Ernst-Ludwig Iskenius [mailto:iskenius@ippnw.de]
Gesendet: Donnerstag, 15. Juni 2017 21:22
Betreff: Blockade des Fliegerhorstes Büchel heute zum Beginn der zweiten Verhandlungsrunde zum Atomwaffenverbot.
Heute vormittag haben Teilnehmer*innen an der IPPNW-Aktionswoche das Haupttor des "Fliegerhorstes Büchel" geschlossen und sich davor gesetzt, um das dort im Rahmen der "Nuklearen Teilhabe"
praktizierte Üben des Atombombenabwurfs zu unterbinden und so der Bundesregierung die Teilnahme an den heute fortgesetzten Atomwaffen-Verbotsverhandlungen bei den UN in New York zu
erleichtern.
Büchel 10.– 17. Juni 2017: IPPNW-Protestwoche, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW), Körtestraße 10, 10967 Berlin, www.ippnw.de - Mahnwachen und Aktionen am Atomwaffenstandort Büchel
Sonntag, 11. Juni, Festzelt am Fliegerhorst Büchel, Alflen: Internationales Symposium zum Thema „Verbot von Atomwaffen: Eine europäische Sicht“
RednerInnen
10.30 Eröffnung Dr. Inga Blum und Dr. Angelika Claußen, Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW)
10.45 Eine Welt ohne Atomwaffen – Warum brauchen wir ein Verbot? Hector Guerra, ICAN Mexiko
11.00 Wie die niederländische Graswurzelbewegung ihre Regierung dazu brachte, sich an den Verhandlungen über das Atomwaffenverbot zu beteiligen Peter Buijs, IPPNW-Niederlande
11.15 Warum Norwegen die UN-Verhandlungen boykottiert und was die Zivilgesellschaft tun kann Dr. Bjørn Hilt, IPPNW-Norwegen
11.30 Warum die österreichische Regierung ein Verbot von Atomwaffen unterstützt Nadja Schmidt, ICAN Österreich
11.45 Die NATO und Russland senken die Einsatzschwelle für den Einsatz von Atomwaffen – Wir müssen handeln! Gunnar Westberg, IPPNW Schweden
12.00 Offene Diskussion
13.00 Mittagessen / Friedensfest mit Essen, Musik, Aktion und Kultur. Der Eintritt ist frei.
14.30 Uhr: 1. Runde "Dein Song für Büchel"
14.30-15 Uhr: Target X-Aktion (Studies)
15-18 Uhr: Aktionstraining für alle, die sich an den Aktionen am folgenden Tag und in der folgenden Woche beteiligen
15-16 Uhr: 2. Runde "Dein Song für Büchel"
16-16.30 Uhr: Pflanzaktion auf der Friedenswiese
16.30-17 Uhr: evt. 3. Runde "Dein Song für Büchel"
Dr. Inga Blum ist Neurologin und im Vorstand der IPPNW Deutschland. Sie hat am Carl-Friedrich von Weizsäcker Zentrum für Naturwissenschaft und Friedensforschung in Hamburg zu den psychologischen Hintergründen von Atomwaffen gearbeitet.
Peter Buijs ist Vorsitzender und internationaler Berater der NVMP, des niederländischen Zweigs der IPPNW. Er hat als Arzt und Arbeitsmediziner gearbeitet. Als wissenschaftlicher Berater bei TNO Work & Health befasste er sich damit, wie man die bestmögliche Gesundheitsfürsorge für Arbeiter weltweit sicherstellt – insbesondere die Grundversorgung.
Dr. Angelika Claußen ist niedergelassene Ärztin für Psychiatrie und Psychotherapie. Von 2005 bis 2011 war sie Vorsitzende der deutschen IPPNW-Sektion. Zurzeit ist sie IPPNW-Vizepräsidentin für Europa.
Dr. Bjørn Hilt ist Mitglied der norwegischen IPPNW seit ihrer Gründung 1982. Seit September 2006 ist er Vorsitzender des IPPNW-Verwaltungsrats. Er arbeitet als leitender Berater und Professor für Arbeitsmedizin am St. Olav Universitätskrankenhaus in Trondheim, Norwegen.
Hector Guerra arbeitet für das Netzwerk SEHLAC, „Seguridad Humana en Latinoamérica y el Caribe“ (menschliche Sicherheit in Lateinamerika und in der Karibik). Er ist ICAN-Koordinator für Lateinamerika und die Karibik. Guerra repräsentierte Mexiko in der „Cluster Munition Coalition“, der Internationalen Kampagne zum Verbot von Landminen, dem „International Network on Explosive Weapons“ und der „Control Arms Alliance“. Er war auch an diplomatischen Prozessen wie der Ottawa-Konvention, dem Übereinkommen über Streumunition und dem Vertrag über den Waffenhandel beteiligt.
Nadja Schmidt ist Mitglied von ICAN Österreich und koordinierte 2014 das ICAN Civil Society Forum in Wien.
Gunnar Westberg ist seit 1982 Mitglied der SLMK, der schwedischen Zweigorganisation der IPPNW. Von 1996 bis 2014 war er deren Präsident und von 2014 bis 2008 Co-Präsident der IPPNW. 2005 organisierte er die „Istanbul Conference on Nuclear Dangers in the Middle East“ mit der Teilnahme Irans. 2007 und 2012 reiste er mit einer IPPNW-Delegation nach Teheran. RednerInnen
Internationales Symposium „Verbot von Atomwaffen: Eine europäische Sicht“
Sonntag, 11. Juni, Festzelt am Fliegerhorst Büchel, Alflen
Weiterhin bedrohen ca. 15.000 Atomwaffen das Überleben der Menschheit. 1.800 davon können innerhalb von Minuten gezündet werden. Eine einzige Atomwaffe, die über einer großen Stadt detoniert, kann über eine Million Menschen töten oder schwer verletzen. Ein Atomkrieg mit nur einem Bruchteil der globalen Atomwaffenarsenale könnte eine humanitäre Katastrophe bislang unbekannten Ausmaßes auslösen. Aschewolken würden die Sonne verdecken, Ernteausfälle würden weltweite Hungersnöte auslösen. Atomwaffen schaffen keine Sicherheit, sondern sind ein ständiges Risiko.
Vom 27. März bis zum 1. April 2017 haben in New York in erster Runde Verhandlungen über ein mögliches Atomwaffenverbot stattgefunden. 129 Staaten beteiligten sich. Deutschland hat mit anderen NATO-Mitgliedern die Konferenz boykottiert – obwohl sich die Bundesregierung zu multilateralen Abrüstungsprozessen und zum Ziel einer atomwaffenfreien Welt bekannt hat.
Zu Beginn der zweiten Verhandlungsrunde über das Atomwaffenverbot und mitten im Bundestagswahlkampf protestieren wir am NATO-Atomwaffenstützpunkt Büchel.
Wir fordern: Den Abzug der ca. 20 NATO-Atomwaffen aus Deutschland. Eine konstruktive Beteiligung der Bundesregierung an den UN-Verhandlungen über einen Verbotsvertrag sowie die Unterstützung eines Atomwaffenverbots.
IPPNW-Protestwoche 2017
Die IPPNW ist eine berufsbezogene, friedenspolitische Organisation, die 1981 von einer Gruppe von Ärzten aus den USA und Russland gegründet wurde. Es entstand eine weltweite Bewegung, die 1984 den UNESCO-Friedenspreis und 1985 den Friedensnobelpreis erhielt. Heute setzen sich Mediziner und Medizinerinnen der IPPNW in über 60 Ländern auf allen fünf Kontinenten für eine friedliche, atomtechnologiefreie und menschenwürdige Welt ein. In der Woche vom 10.-17. Juni 2017 finden Mahnwachen und Aktionen der IPPNW am Atomwaffenstandort Büchel statt.
RÜCKBLICK: Montag, 27. Juni 2016: "Die IPPNW-Blockade war heute früh sehr erfolgreich. Drei Zufahrtstore waren von 6 bis 8 Uhr durch 20 Personen blockiert." IPPNW Deutschland – Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges.
Mit einer unangemeldeten Schließung des Haupttors des Fliegerhorstes Büchel über vier Stunden endete die IPPNW-Aktionswoche im Rahmen der 20-Wochen-Aktions-Präsenz "Büchel ist überall - atomwaffenfrei jetzt!". Vierzehn IPPNW-Ärzte und Ärztinnen aus sechs verschiedenen Städten beteiligeten sich an der Mahnwache und Blockade und versammelten sich anschließend zum "Eat-in" auf dem Kreisel vor dem Zaun mit Suppe und Getränken. Insgesamt haben mehr als 70 Ärztinnen, Ärzte und Medizinstudierende der IPPNW an verschiedenen Protestaktionen gegen die in Büchel stationierten US-Atomwaffen teilgenommen. Allen, die zum Erfolg unserer IPPNW-Aktionswoche beigetragen haben, sei ganz herzlich gedankt.