Die US Air Force hat die Qualifikation der neuen taktischen Atombombe B61-12 mit einem Abwurf von einer F-16 begonnen. Auch die deutschen Tornados sollen das System nutzen können.
Wie erst jetzt bekannt gegeben wurde fand der erste von 23 geplanten Qualifikationstests mit der B61-12 am 14. März von Nellis AFB aus über der Tonopah Test Range in Nevada statt. Dabei wurden
sowohl das Verhalten der F-16 mit der 375 kg schweren Bombe als auch alle nichtnuklearen Systeme des neuen B61-Modells geprüft. Dazu zählen die Entsicherung, die Raketenmotoren, die den
Bombenkörper in Rotation versetzen, der Radarhöhenmesser und natürlich das Steuerungssystem. Ein Atomsprengkopf war nicht eingebaut.
„Die Demonstration der Systemleistung bei einem realistischen ballistischen Abwurf markiert einen weiteren termingerechten Erfolg für das B61-12 Lebensdauerverlängerungsprogramm“, erklärte
Brigadegeneral Michael Lutton von der National Nuclear Security Administration.
Die B61-12 wurde vom Sandia National Laboratories und dem Los Alamos National Laboratory entworfen und gebaut. Der Nuklearteil wird mit einem Steuerkit kombiniert, den Boeing im Auftrag der USAF
liefert. Erste Flugversuche im Entwicklungsprogramm fanden 2015 statt.
Das neue B61-Modell soll vier vorhandene Versionen der taktischen Atombombe ablösen und so die Logistik vereinfachen. Es ist so konzipiert, dass es von der B-2A, der B-21, der F-15E, der F-16C/D,
der F-16 MLU, der F-35 und dem Panavia Tornado aus abgeworfen werden kann. Die erste Bombe aus der Serie soll im März 2020 geliefert werden.