Virtueller kirchlicher Aktionstag 6.6.2020, 11.58 Uhr [Der Aktionstag findet 2020 "nur" im Internet statt, siehe EPD-Pressemeldung]
Kommt zum 3. kirchlicher Aktionstag am Fliegerhorst Büchel/Eifel am Samstag, 6. Juni 2020, Diesmal mit Präses [d.h. Bischöfin] Annette Kurschus! Wir, Christinnen und Christen aus mehreren evangelischen Landeskirchen und der katholischen Friedensbewegung pax christi laden auch in diesem Jahr ein, nach Büchel in die Eifel zu kommen. Dort lagern US-amerikanische Atom- bomben, die im Kriegsfall von deutschen Flugzeugen und deutschen Piloten zu ihren Zielen geflogen werden. Nun sollen sowohl die Bomben wie auch die Flugzeuge modernisiert werden. Dies wie auch die Aufkündigung des INF-Vertrages machen ihren Einsatz wahrscheinlicher. Es droht ein millionenfacher Tod wie in Hiroshima und Nagasaki.
Glauben, Gewissen und politische Vernunft bewegen uns, Massenvernichtungswaffen wie auch die Drohung damit abzulehnen. Wir fühlen uns dabei einig mit der katholischen und der evangelischen Kirche.
So hat die Deutsche Kommission Justitia et Pax der Deutschen Bischofskonferenz im vergangenen Sommer erklärt, dass das Konzept der atomaren Abschreckung ethisch nicht länger verantwortet werden kann und Atomwaffen völkerrechtlich geächtet werden müssen. „Der Einsatz von Massenvernichtungswaffen ist … uneingeschränkt verwerflich“, auch der Besitz von Atomwaffen sei ethisch nicht mehr zu rechtfertigen, heißt es in der Erklärung. Auch die Drohung eines Einsatzes mit Atomwaffen lasse sich moralisch nicht rechtfertigen, so die Kommission.
Wir erinnern an den Beschluss „Bekennen in der Friedensfrage“ des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR (Bundessynode Görlítz 1987): "Wir sagen Geist, Logik und Praxis der Atomwaffen ab. Weil wir Gott als den Herrn bekennen, sind wir alle herausgefordert, durch deutliche Schritte zu zeigen, dass Einsatz, Besitz und Produktion von Massenvernichtungsmitteln unserem Glauben widersprechen.“
Die im November 2019 von der EKD-Synode in Dresden verabschiedete Friedenskundgebung betont, dass poli-tisches Ziel eine Welt ohne Atomwaffen bleibe und der Atomwaffenverbotsvertrags überfällig sei. Auch unterstreicht die EKD in dieser Kundgebung, dass die Tatsache, dass auch vom deutschen Boden in Büchel eine atomare Bedrohung ausgehe, die Kirche nicht ruhig lassen könne.
Wir laden daher alle Menschen ein, die für den Abzug der Atombomben und das von den Vereinten Nationen am 7. Juli 2017 beschlossene Verbot von Atomwaffen sind, vor dem Fliegerhorst Büchel öffentlich und gewaltfrei dafür einzutreten und den Umstieg auf eine friedenslogische Außen- und Sicherheitspolitik zu fordern.
Ab 11 Uhr gibt es bei diesem Aktionstag ein Kulturprogramm mit Musik und kurzen Ansprachen, um 12 Uhr feiern wir einen ökumenischen Gottesdienst. Die Predigt im Gottesdienst hält die stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende und Präses der Evangelischen Kirche in Westfalen, Annette Kurschus. Das nachmittägliche Kulturprogramm endet mit einer symbolischen Aktion gegen 15.30 Uhr.
Weitere Informationen zum Programm und zu den verschiedenen Busanfahrten:
www.KirchenGegenAtomwaffen.wordpress.com
Spenden zur Vorbereitung und Durchführung des Aktionstages 6.6.20 erbitten wir auf das Konto des Vereins für friedenspolitische und demokratische Bildung e.V., Kirchberg - IBAN: DE95 5606 1472 0001 0135 91 BIC: GENODED1KHK Volksbank Hunsrück-Nahe e.G.
V.i.S.d.P.: Dr. Dirk-M. Harmsen, Bertha-von-Suttner-Str. 3a, 76139 Karlsruhe, Forum Friedensethik in der Evang. Landeskirche in Baden, Ulrich Suppus, Hauptstr. 32, 56290 Buch, Friedensinitiative Rhein-Hunsrück
Sonntag, 7.7.2019, wieder kirchlicher Aktionstag mit Gottesdienst für das UN-Atomwaffenverbot. Mit Margot Käßmann. Am Vorabend, also am 6.7.2018, evtl. Musikprogramm und Übernachtungs-Camp. Fotos von 2018 siehe unten!
12. Februar 2019. Informationen für die Presse. Projektgruppe erwartet klares Wort der EKD zur Ächtung von Atomwaffen! Die Projektgruppe „Kirchen gegen Atomwaffen“, der Christinnen und Christen aus mehreren evangelischen Landeskirchen sowie der katholischen Friedensbewegung Pax Christi angehören, hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) aufgefordert, sich deutlich für ein Verbot von Atomwaffen und deren Ächtung auszusprechen. „Angesichts eines drohenden nuklearen Rüstungswettlaufs nach der Aufkündigung des INF-Vertrages, aber auch der Ankündigung der Atommächte, ihre Waffenarsenale modernisieren zu wollen, ist hier ein klares Wort der evangelischen Kirche dringend nötig“, so die Projektgruppe bei ihrer Sitzung in Frankfurt. Eine gute Gelegenheit dafür bietet nach Ansicht der Projektgruppe die kommende EKD-Synode in Dresden, bei der Friedensthemen im Mittelpunkt der Beratungen stehen sollen. „Viele Landeskirchen haben sich bereits für ein Atomwaffenverbot, für die Aufnahme eines Atomwaffenverbots in das Grundgesetz und einen Abzug der Nuklearwaffen aus Deutschland ausgesprochen. Jetzt ist die EKD am Zuge“, so die Projektgruppe. Die Projektgruppe ruft, wie schon im vergangenen Jahr, am 7. Juli, dem Jahrestag der Verabschiedung des Atomwaffenverbotsvertrages durch 122 Staaten, erneut zu einem Aktionstag am letzten deutschen Atomwaffenstützpunkt in Büchel in der Eifel auf. Dabei wird die frühere EKD-Ratsvorsitzende und ehemalige hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann in der Andacht am Haupttor des dortigen Fliegerhorstes die Predigt halten. Am 7. Juli 2018 hatten mehr als 500 Christinnen und Christen bei einem Kirchlichen Aktionstag in Büchel ein deutliches Zeichen für eine atomwaffenfreie Welt gegeben. Damals hatte der EKD-Friedensbeauftragte Renke Brahms (Bremen) die Bundesregierung nachdrücklich dazu aufgefordert, sich dem UN-Atomwaffenverbotsvertrag abzuschließen und alles dafür zu tun, dass die letzten Atomwaffen aus Deutschland abgezogen werden. Die Projektgruppe „Kirchen gegen Atomwaffen“ hatte sich im Dezember 2017 auf Initiative des badischen Forums Friedensethik gebildet. Ihr gehören derzeit Christinnen und Christen aus den Evangelischen Landeskirchen in Baden, Bayern, Hessen-Nassau, Kurhessen-Waldeck, der Pfalz, dem Rheinland und Württemberg an, ebenso nehmen Mitglieder der katholischen Friedensbewegung Pax Christi an den Treffen teil. Kontakt: Ulrich Suppus, Hauptstr 32, 56290 Buch/Hunsrück, Telefon 06762/4489. Dr. Dirk-M. Harmsen, Bertha-von-Suttner-Str. 3a, 76139 Karlsruhe, Telefon 0721/685289. Infos im Internet unter: www.KirchenGegenAtomwaffen.wordpress.com
Wir, Christinnen und Christen aus mehreren Landeskirchen und aus der Deutschen Sektion pax christi laden ein, nach Büchel (bei Cochem/Mosel) zu kommen. Dort lagern US-amerikanische Atombomben.
Diese sollen modernisiert werden. Das macht ihren Einsatz – sie werden dann von deutschen Flugzeugen zum Ziel geflogen – wahrscheinlicher. Es droht ein millionenfacher Tod. Erinnert sei an
Hiroshima und Nagasaki.
Glauben, Gewissen und politische Vernunft bewegen uns, Massenvernichtungswaffen abzulehnen. Wir laden alle Menschen ein, die für den Abzug und das Verbot der Atomwaffen sind, vor dem Fliegerhorst
öffentlich und gewaltfrei dafür einzutreten und den Umstieg auf eine friedenslogische Außen- und Sicherheitspolitik zu fordern.
Nicht zuletzt aufgrund der jahrelangen Bemühungen der Internationalen Kampagne für ein Verbot von Atomwaffen (ICAN) haben am 7. Juli 2017 im UN-Hauptquartier 122 Staaten für den Verbotsvertrag
aller Atomwaffen gestimmt. Dafür erhielt ICAN den Friedensnobelpreis 2017. Auch der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) engagiert sich seit Jahrzehnten gegen Atomwaffen. Ebenso fordern ganz aktuell
Papst Franziskus und die Evangelische Kirche im Rheinland wie auch andere Landeskirchen deren Abzug und weltweite Ächtung.
Bereits 2010 haben der Deutsche Bundestag und der rheinland-pfälzische Landtag die Bundes-regierung aufgefordert, den Abzug der Atomwaffen aus Büchel zu veranlassen. Doch diese weigert sich
bislang, entsprechend tätig zu werden.
Deshalb fordern wir, dass die Bundesregierung
1. den Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnet,
2. die „nukleare Teilhabe“ innerhalb der NATO beendet,
3. für den Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland und Europa eintritt,
4. ihre Außen- und Sicherheitspolitik zivil orientiert.
Der Ökumenische Rat der Kirchen hat 2013 zu einem Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens aufgerufen. Wir sehen unseren Aktionstag 7.07.2018 zum ersten Jahrestag des Beschlusses der 122
UN-Mitglieder als einen Schritt auf diesem Weg. Wir freuen uns, wenn möglichst viele Mitglieder kirchlicher Gemeinden und Gleichgesinnte von außerhalb der Kirchen daran teilnehmen und somit ein
deutliches Zeichen für eine friedlichere Zukunft setzen.
Programm
11.00 Uhr Anreise, Musikprogramm
11.58 Uhr Ökumenischer Gottesdienst mit Schriftführer Pastor Renke Brahms, Bremen, Friedensbeauftragter des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD)
13.00 Uhr Mittagspause
13.45 Uhr Kulturprogramm mit Musik und Kurzansprachen (u.a. Vertreterin von ICAN, nähere Angaben nach Ostern auf unserer Website)
15.15 Uhr Gemeinsame Symbolhandlung
16.00 Uhr Heimreise
Wir bitten schon jetzt darum, für diesen Pilgerweg zum Aktionstag zu werben und diesen Tag in die Jahresplanung der Gemeinden oder Organisationen einzubeziehen.
Busanfahrten werden von regionalen oder lokalen Kontaktpersonen organisiert.
Weitere Informationen zu Anreise und Programm:
www.KirchengegenAtomwaffen.wordpress.com
Die Projektgruppe des Aktionstages 7.7.2018 besteht aus Christinnen und Christen der Deutschen Sektion pax christi sowie aus den Evangelischen Kirchen in Baden, Bayern, Hessen-Nassau,
Kurhessen-Waldeck, der Pfalz, im Rheinland und in Württemberg.
Weitere Fotos vom 17.06.2017: hier klicken!
In ökumenischer Partnerschaft mit dem Weltkirchenrat unterstützt die Evangelische Landeskirche in Baden die weltweite ökumenische Bewegung gegen Atomwaffen im Rahmen der sog. Humanitären
Initiative. Die katastrophalen humanitären Folgen von Atomwaffen-Explosionen sind unkalkulierbar und können das Leben auf der Welt äußerst schwer beschädigen.
Insgesamt 139 Staaten der Welt (83%) haben am 7. Dezember 2015 auf der UN-Vollversammlung der Resolution 70/48 auf der Grundlage des sog. Humanitarian Pledge zugestimmt und damit deutlich
gemacht, dass sie für multilaterale Gespräche sind, die dazu führen sollen, den Weg für Verhandlungen zum Verbot von Atomwaffen zu ebnen. Details werden gegenwärtig in Genf im Rahmen der
"UN-Open-Ended Working Group on Nuclear Disarmament" verhandelt mit dem Ziel, bis zur UN-Vollversammlung im Herbst 2016 den Entwurf eines entsprechenden Vertragswerkes vorzulegen. Die endgültigen
Verhandlungen über den Atomwaffenverbotsvertrag sollen dann ab 2017 im guten Glauben (in einem good-faith-Verhandlungsansatz) fortgeführt und zum Abschluss gebracht werden.
In Deutschland lagern - trotz eines Bundestagsbeschlusses von 2010 - auf dem Fliegerhorst der Luftwaffe in Büchel/Eifel noch immer amerikanische Atombomben, jede mit einer höheren
Zerstörungskraft als die Hiroshima-Bombe. Diese Waffen sollen durch zielgenauere und in ihrer Sprengkraft variierbare Atomsprengköpfe ersetzt werden.
Das Forum Friedensethik (FFE) in der
Evangelischen Landeskirche in Baden bietet die Mitfahrt zu einem ökumenischen Pilgerweg nach Büchel an. Es ist beabsichtigt, neben einer Demonstration vor dem Haupteingang des Fliegerhorstes
auch ein Podiumsgespräch mit Bundestags- und Landtagsabgeordneten aus der Region sowie mit dem Kommandeur des Fliegerhorstes durchzuführen.
Abfahrt 8.00 Uhr, Busbahnhof Karlsruhe – südliche Seite des Hauptbahnhofs. Rückkunft voraussichtlich gegen 20 Uhr.
Kosten für die Fahrt ab Karlsruhe und zurück betragen ca. 20 €.
Verpflegung bitte selbst mitbringen.
Anmeldungen bitte baldmöglichst , spätestens bis zum 30.06.16 wegen der Busbestellung an Herrn Dr. Dirk Harmsen, Bertha-von-Suttner-Str. 3a, 76139 Karlsruhe, E-Mail: dmharm@web.de, Tel. 0721-68
52 89
Herbert Römpp, Hilpoltstein, Mitglied im Initiativkreis Frieden und Forum Friedensethik der Evangelischen Landeskirche in Baden
Vorbemerkung: Die Ursache für den zweiten Weltkrieg lag zweifelsfrei bei Nazi-Deutschland. Die strategischen Bombardements der Alliierten waren die Reaktion darauf. Aber waren sie verantwortbar? Waren sie alternativlos?
LIED: Little Boy & Fat Man
Die Tropfen des Himmels, die tränken das Leben
und seine Sonne, sie strahlt und erfreut.
Wir schauen nach oben und hoffen ergeben
auf Regen und Wärme zu seiner Zeit.
Ja, alles Gute komme von oben,
wo man das Göttliche lokalisiert,
himmelwärts Blicke und Hände erhoben,
bis dann das unglaublich Schlimme passiert:
Sechster August im Jahr Fünfundvierzig,
vom Himmel herab fiel Verderben und Tod,
doch nicht als Schicksal, nur tumb und blindwütig,
– nein, Menschen, die spielten den allmächt‘gen Gott.
Von Otto Hahn erdacht, von Albert Einstein empfohlen,
von Robert Oppenheimer ins Werk gesetzt,
auf Harry Trumans Befehl von Paul Tibbets geflogen,
zuvor noch mit kirchlichem Segen benetzt.
Little Boy, Little Boy,
eine Teufelsbrut aus den USA,
Uran explodiert,
vernichtet die Leut‘ von Hiroshima,
Fat Man, Fat Man,
fett von dem gift‘gen Plutonium,
diese Wucht, diese Wucht
bringt die Menschen von Nagasaki um.
Ja, schon die Probe in New Mexikos Wüste
im Namen des Vaters, des Sohnes und Geistes,
macht‘ kenntlich den Frevel satanischer Lüste.
Es sei nötig zur Schaffung des Friedens, so heißt es.
Dann kam aus dem Himmel die Hölle auf Erden,
ein bis heut‘ ungesühnter Massenmord.
Es sollt‘ statuiert ein Exempel werden,
für Amerikas Feinde, an jedem Ort.
Little Boy, Little Boy, …
Menschen verdampft, verbrannt und verkohlt,
und der Hibakusha meist qualvolles Ende.
Damit sich ihr Leid niemals wiederholt,
deshalb, kämpft mit für die Friedenswende!
Fragt Eure Politiker, bevor Ihr sie wählt,
ob sie bereit sind zum Bann dieser Waffen
und ob sie geloben, alles zu tun,
diese aus Deutschland fortzuschaffen.
Verzichtet auf Waffen zur Sich‘rung Friedens:
Verschrottet die Panzer, Raketen und Drohnen,
entsorgt die Bomben, Granaten und Minen,
schmelzt ein die Kriegsschiffe und die Kanonen!
Little Boy, Little Boy, …
Little Boy von Maria, wurde nie ein „Fat Man“,
er hat selbst im Feind noch den Bruder geseh’n.
Wer Andere achtet, wie er es selbst will,
der ist auf dem Weg zum Friedensziel.
Verzichtet auf Waffen zur Sich‘rung Friedens:…
Text und Melodie: Theodor Ziegler, 2.8.2015