Christen aus Eifel / Mosel haben einen Bildstock gegen Atomwaffen errichtet. Einweihung am 18. Juni 2016

15. Juni 2016: Der Bildstock wird fachmännisch gemauert.
15. Juni 2016: Der Bildstock wird fachmännisch gemauert.

Es ist eine alte Tradition in der Eifel, dass Christen bei großer Sorge um den Frieden und bei Gefahr gemeinsam einen Bildstock errichten. Die Menschen drückten mit dem gemeinsamen Bau eines Bildstocks ihre Bitte an Gott um Frieden und Schutz ihrer Heimat aus und zugleich dient der Bildstock als Mahnung für die kommenden Generationen, den Frieden zu bewahren. Viele Bildstöcke im Kreis Cochem-Zell zeugen davon. Viele Bildstöcke in der Region entstanden im Umfeld der zahlreiche Kriege, die die Eifel seit dem 16. Jahrhundert überzogen haben und viele Opfer forderten.  Nach den Weltkriegen oder zur Erinnerung an Unfälle wurden auch im vergangenen  Jahrhundert Bildstöcke errichtet. Heute ist das selten geworden.

Ein christlicher Bildstock mit einem Andachtsbild wurde vom 14.-16. Juni 2016 auf der Friedenswiese nahe der Einfahrt zum Fliegerhorst Büchel errichtet. Er entstand auf Initiative des Versöhnungsbundes der Regionalgruppe Cochem-Zell  in Zusammenarbeit mit Pax Christi Trier und zeigt auf einer gravierten Schiefertafel das Bild „Christus zerbricht das Gewehr“. Otto Pankok schuf es 1950 als Protest gegen die Wiederbewaffnung Deutschlands. Für die christlichen Kirchen sind „Atomwaffen ein Verbrechen an Gott und der Menschheit“  (Vgl. Ökumenischer Rat der Kirchen sowie 2. Vatikanisches Konzil). Der Bildstock soll diese Botschaft allen Menschen, die dort vorbeikommen, als dauerhafte Mahnung mitgeben,  denn bei Büchel lagern die letzten Atomwaffen Deutschlands. Der Bildstock wurde aus alten Feldbrandsteinen gemauert, ist etwa 90 cm breit und knapp 2 Meter hoch.

In einer feierlichen Andacht mit über dreißig Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde der Bildstock am 18. Juni ökumenisch eingesegnet. Rüdiger Lancelle (Cochem) dankte allen, die zur Errichtung des Bildstockes beigetragen haben und verwies auf die zahlreichen Dokumente und Aussagen der Evangelischen Kirche zur Ablehnung von Atomwaffen. Veronika Raß, Pastoralreferentin des katholischen Dekanats Cochem betonte bei der Einsegnung: „Nicht mit Gewalt, sondern durch das Kreuz hat Jesus die Welt gerettet. Ihr haltet eine Hoffnung wach: Auf eine Welt ohne Kernwaffen. Ihr habt in Papst Franziskus einen Mitstreiter gefunden, der ein kategorisches Nein zum Besitz und Einsatz von Atomwaffen ausgesprochen hat.“  Mit Liedern, Fürbitten, Gebet und einem Vaterunser wurde der Bildstock feierlich eingesegnet und dann seiner Bestimmung übergeben.

Kontakt: Dr. Elke Koller (Leienkaul) für den Initiativkreis des Internationalen Versöhnungsbundes, Regionalgruppe Cochem-Zell mail: dr.elke.koller@t-online.de


Über die Bauphase gibt es einen Artikel in der Rhein-Zeitung, der gegen geringes Entgelt zugänglich ist. Hier der Link zum Artikel.