Büchel, 5.9.2021: Menschenkette gegen Atomwaffen war wichtiges Zeichen vor der Bundestagswahl!

Dieses Video zeigt die Kundgebung im Anschluss an die Menschenkette in Büchel. Moderation: Dr. med. Hildegard Slabik-Münter. Redner*innen: ab Minute 4:10 Rede von Marion Küpker, Kampagnen-Sprecherin. Ab Minute 9:55 Rede von Prof. Karl Hans Bläsius, Uni Trier. Ab Minute 21:00 Dank von Marvin Mendyka an Elke Koller. Ab Minute 22:27 Dank von Elke Koller. Ab Minute 24:45 Grußwort aus Nörvenich bzw. Aachen von Rudolph Gottfried. Ab Minute 32:20 Rede von Dr. med. Angelika Claußen, IPPNW-Europa. Ab Minute 40:50 Grußwort aus den Niederlanden Guido van Leemput, Ab Minute 47.45 Grußwort aus Belgien von Ludo de Brabanda. Ab Minute 57:00 Grußwort aus Italien von Alfonso Navarra. Schlusswort Pfr. Dr. Matthias Engelke. Musik: Nicole Mercier, Krysztof Daletski und Martina Holz.


Download
202103_flyer_mensch_kette_buechel.pdf
Adobe Acrobat Dokument 570.1 KB

Büchel, 5.9.2021. Hunderte Aktivisten kommen in der Eifel für eine Welt ohne Atomwaffen zusammen – Elke Koller nicht mehr in Kampagnenrat Büchel. Mehrere Hundert Friedensaktivisten haben entlang des Fliegerhorstes Büchel mit einer Menschenkette für eine atomare Abrüstung demonstriert. Sie wollten damit im Vorfeld der Bundestagswahl ein Signal an die Bundesregierung und die Parteien schicken, damit auch Deutschland den Atomwaffenverbotsvertrag der UN unterzeichnet und die US-Atomwaffen aus Deutschland abgezogen werden. „Wir wollen hier ein deutliches Zeichen setzen. Dass wir eine Regierung wollen, die dafür sorgt, dass Atomwaffen abgeschafft und vernichtet werden“, betonte Dr. Hildegard Slabik-Münter aus Daun von den Veranstaltern unter dem lauten Beifall der Demonstranten. Und die nächste Regierung müsse dann auch dem Atomwaffenverbotsvertrag beitreten, fügte sie hinzu. Entlang der Menschenkette herrschte bei strahlendem Sommerwetter eine fröhliche Stimmung. Mitglieder der Lebenslaute sangen, überall war Musik zu hören, entlangfahrende Autos hupten, ob nun aus Zustimmung oder Ablehnung, bleibt dahingestellt. Es wurde gelacht, viele kannten sich, es hatte Happening Charakter. Mit einem ernsten Anliegen. „Seit 25 Jahren gibt es hier Proteste in Büchel, wegen 20 Atombomben, die vom Kalten Krieg hier übriggeblieben sind“, meinte Marion Küpker, eine der Sprecherinnen der Kampagne „atomwaffenfrei. jetzt“, die zu der Menschenkette aufgerufen hatte und der 74 Friedensgruppen und -organisationen bundesweit angehören. Und es sei an der Zeit, jetzt wieder die Stimme zu erheben, mahnte sie. „Denn es wird wieder nuklear aufgerüstet, und die Atomwaffen werden modernisiert“, machte sie deutlich. „Dass in diesem Jahr der Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft trat, war ein Verdienst der Friedensbewegung“, betonte Dr. Angelika Claußen von den Ärzten gegen den Atomkrieg (IPPNW). Eine aufs Militär gestützte Sicherheitspolitik werde scheitern, wie Afghanistan aktuell gezeigt habe. „Darum brauchen wir eine zivile Sicherheits- und Friedenspolitik, und darum gehören auch Atomwaffen auf die Tagesordnung. Europaweit“, forderte sie. Zur Aktion in Büchel waren auch Vertreterinnen und Vertreter der Friedensgruppen an den belgischen und niederländischen Atomwaffenstützpunkten gekommen. Überhaupt waren viele da. Die Veranstalter sprachen von 800 Teilnehmern an der Menschenkette, die Polizei von rund 600. Im Vorfeld war mit mehr als 1000 Teilnehmern gerechnet worden. Doch angesichts steigender Corona Zahlen, aber auch aufgrund einer erschwerten Anreise durch den Bahnstreik aus entfernteren Orten zeigten sich die Organisatoren dennoch zufrieden. Unter den Teilnehmer waren auch der Linken-Bundestagsabgeordnete Andrej Henko, der Grünen Direktkandidat Julian Joswig und Andreas Zumach, in den 1980erJahren einer der Sprecher der damaligen Friedensbewegung in Deutschland. Vor einem Atomkrieg aus Versehen warnte der Trierer Informatiker Professor Dr. Karl Hans Bläsius. Ein Fehlalarm in Krisenzeiten, aber auch aufgrund von Cyberattacken könne immer häufiger möglich sein. „Für menschliche Entscheidungen wird immer weniger Zeit. Aber es darf nicht sein, dass das Überleben der Menschheit von solchen Entscheidungen eines Menschen oder sogar einer Maschine abhängt“, mahnte er eindringlich. In Büchel wurde bei der Abschlusskundgebung einer Frau gedankt, die über Jahr zehnte hinweg ein Gesicht der Friedensproteste war: Dr. Elke Koller aus Leienkaul. Sie hat sich nun aus dem Kampagnenrat der bundesweiten Kampagne zurückgezogen. „Du warst 25 Jahre Gesicht und Stimme unserer Arbeit hier vor Ort und hast unermüdlich für eine atomwaffenfreie Welt gewirkt“, betonte Marvin Mendyka vom Netzwerk Friedenskooperative. Aber die Friedensbewegung sei froh, dass sie vor Ort weiterhin dabei sein werde. Und Elke Koller meinte sichtbar gerührt: „Ich bin vor allem dankbar auch für die Unterstützung von vielen, die diesen Protest diese 25 Jahre mitgetragen haben. Und dieser Protest ist weiter nötig.“. „Wir wollen hier ein deutliches Zeichen setzen. Dass wir eine Regierung wollen, die dafür sorgt, dass Atomwaffen abgeschafft und vernichtet werden.“ Autorin: Dr. Hildegard Slabik-Münter

 


Komm zur Menschenkette gegen Atomwaffen am 05.09.21 in Büchel
Seit fast vier Jahren weigert sich die Bundesregierung, dem 2017 verabschiedeten UN-Vertrag über das Verbot von Atomwaffen beizutreten. Sie handelt damit permanent gegen den mehrheitlichen Willen der Menschen in Deutschland. Obwohl inzwischen mehr als 115 Städte, vier Bundesländer und mehr als 600 Landtags-, Bundestags- und Europa-Abgeordnete appellieren, das Atomwaffenverbot zu unterstützen, beharrt die Bundesregierung nach wie vor auf ihrer Blockadehaltung gegenüber diesem wegweisenden Vertrag. Wir haben eine Bundesregierung verdient, die den Einsatz der Zivilgesellschaft für eine atomwaffenfreie Welt unterstützt, nicht ausbremst. Deshalb rufen wir auf zur Menschenkette gegen Atomwaffen am 5. September 2021 am Fliegerhorst Büchel!

Weichenstellung Bundestagswahl
Der 5. September 2021 liegt genau drei Wochen vor der Bundestagswahl. Wir wollen die Wahlen nutzen und einen Politikwandel zu einer atomwaffenfreien Welt herbeiführen. Mit der Menschenkette gegen Atomwaffen wollen wir die zentrale Aktion der Friedensbewegung im Vorfeld der Bundestagswahl auf die Beine stellen und der enormen Unterstützung für das Atomwaffenverbot Ausdruck verleihen. Nur durch verstärkten öffentlichen Druck können wir dafür sorgen, dass sich die kommende Bundesregierung für den Beitritt zum Verbotsvertrag ausspricht. Bist Du bei der Menschenkette dabei?
 
[Link: https://www.friedenskooperative.de/anmeldung-menschenkette-gegen-atomwaffen-am-5921-in-buechel]

Alle bisherigen Infos zur Menschenkette am 5. September findest Du hier auf dem Flyer.

Natürlich ist es am besten, wenn Du Dich mit anderen als Gruppe organisierst und ihr zusammen an der Menschenkette teilnehmt. Die Einzelheiten, wie Gruppen welche Streckenabschnitte übernehmen können, werden in den weiteren Rundbriefen noch mitgeteilt.

Menschenkette unter Corona-Bedingungen
Sicherlich fragst Du, wie wir unter Pandemie-Bedingungen eine große Aktion auf die Beine stellen können. Wir hoffen, dass im Sommer das Infektionsrisiko wie im vergangenen Jahr gering ist. Mit Transparenten und Menschenketten-Bändern können Abstände zum Teil der Menschenkette gemacht werden und mit Schnelltests könnten Bus-Anreisen realistisch werden. Damit wir besser planen und Dich im Fall von kurzfristigen Änderungen informieren können, bitten wir Dich, Dich für die Menschenkette anzumelden. Über unseren Newsletter halten wir Dich dann über die Planungen auf dem Laufenden. Melde Dich hier zur Menschenkette an.

Nur mit Deiner Unterstützung können wir das schaffen
Um ein so großes Projekt wie die Menschenkette umsetzen zu können, sind wir nicht nur auf Deine Teilnahme, sondern auch auf Deine Unterstützung in Form einer Spende angewiesen. Egal, ob es sich um eine große oder kleine Spende handelt, jeder Betrag hilft uns bei der Umsetzung der Menschenkette. Bitte unterstütze die Mobilisierung mit Deiner Spende! Link: https://www.friedenskooperative.de/spende-atomwaffenfrei

Der Förderverein Frieden e.V. stellt Dir am Anfang des Folgejahres eine steuerabzugsfähige Spendenbescheinigung aus.
Viele Grüße
Marvin Mendyka und Martin Singe
für die Kampagne "Büchel ist überall! atomwaffenfrei.jetzt"
c/o Netzwerk Friedenskooperative, Römerstr. 88, 53111 Bonn
Tel.: 0228-692904, Mail: info@atomwaffenfrei.de