Juli 2016: Aktionsgemeinschaft Frieden / Stolpersteine Völklingen

Bericht

Am 9.7. führte die Friedensgruppe Völklingen (Aktionsbündnis Frieden / Stolpersteine), am 10.7. das Friedensnetz Saar eine Mahnwache mit verschiedenen Aktionen durch.
Bereits am 6.7. nachmittags waren meine Frau und ich am Fliegerhorst; dort trafen wir noch Dieter Hemminger, den wir sozusagen ablösten. Von Mittwoch bis Freitag haben wir uns darauf beschränkt, den Durchfahrenden das Schild „Im Krieg gewinnt nur einer“ zu zeigen; die Raktionen waren unterschiedlich. Die aus dem Fliegerhorst Ausfahrenden setzten weitgehend versteinerte Gesichter auf; einige machten den Scheibenwischer oder meinten, ihrem Vogel Futter geben zu müssen; aber es gab auch den anerkennenden Daumen, vor allem von den Vorbeifahrenden. Mit zwei Radfahrern kamen wir ausführlicher in Kontakt. Einer (ein Lehrer?) erzählte in langen Monologen etwas vom Gleichgewicht und von den Arbeitsplätzen; er hatte in Wirklichkeit wenig Informationen! Ein anderer (über 80) zollte uns Respekt, glaubte aber nicht, dass unsere Aktionen etwas bringen; ich habe ihm zugestimmt: „Über Nacht sicher nicht!“ Eine ältere Frau kurbelte die Scheibe herunter und bedankte sich dafür, dass wir für sie mit da stehen. Außerdem habe ich zur vollen Stunde immer wieder mit der Trompete „We shall overcome“ herübergeblasen.
Am Samstag (9.7.2016) kamen die VölklingerInnen, erweitert um einen eritreischen Flüchtling, der seit längerer Zeit  in unserer Gruppe mitmacht; außerdem um zwei Läufer, die in zweieinhalb Stunden den Fliegerhorst umrundeten – als Vorbereitung für eine ausführlicher vorbereitete größere Laufaktion im Juili 2017.
Wir haben Schilder und Transparente aufgebaut und damit unsere Mahnwache am Kreisel aufgestellt. Dann haben wir vor allem das Kreuz (2,70 m hoch) mit Peace-Zeichen (Durchmesser ca 1,50 m) auf der Friedenswiese installiert – die Balken aus Holz, das Peace-Zeichen aus Kupferrohr: die Friede wird gekreuzigt. Einer der aktivsten „Handwerker“ wunderte sich selbst, dass er als Atheist ein solches Zeichen aufbaut. Ich habe ihn sozusagen getröstet mit dem Hinweise, dass die frühen Christen mitunter als Atheisten apostrophiert wurden, weil sie ja die Existenz der Götter leugneten.
Eine weitere Aktion bestand darin, auf der Brücke am Tor 1 (etwa 1,2 km vom Fliegerhorst entfernt) auf beiden Seiten am Geländer je ein Transparent (1,80 x 3,30 m) aufzuhängen – mit dem Büchellogo „Büchel ist überall – Atomwaffen abschaffen jetzt!“. Um zusätzlich auf unser Anliegen aufmerksam zu machen, schwenken wir Pace-Fahnen. Viele Autofahrer reagierten freundlich zustimmend. Gegen 17 h erschien der chor „Entrüstet euch!“ aus Bad Homburg und sang drei Lieder für uns.
Die Saarbrücker Gruppe kam am Sonntag um 10 h und hat ähnliche Aktionen durchgeführt. Beide Gruppen wurden von Marion begrüßt und informiert. Beide Gruppen haben sich sehr beeindruckt gezeigt von den fundierten Kenntnissen und der freundlichen und bestimmten Art, in der Marion ihren Job wahrnahm.