Liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde,
es ist wunderbar euch allen hier in Büchel, dem Ort der Lagerung der tödlichsten Waffen der Menschheitsgeschichte, ein paar unterstützende Worte zu kommen zu lassen.
Inzwischen schreiben wir das Jahr 2017 und die Menschheit scheint nichts dazu gelernt zu haben. Anstatt Kooperation und Solidarität herrschen immer noch Konfrontationen und Säbel rasseln vor.
Auch hier in Büchel wird das sehr deutlich.
Deutsche Jagdbomber warten auf den Einsatz mit US amerikanischen Atombomben. Und das ein viertel Jahrhundert nach Ende der Blockkonfrontation während des Kalten Krieges. Doch anstatt die tödlichsten aller Bomben endlich, gerade in Zeiten von Konflikten wie in Syrien, der Ostukraine oder den zunehmenden Spannungen auf der koreanischen Halbinsel, in die Schrottpresse zu schmeißen und ein Zeichen der Entspannung und Kooperation zu setzen, wird weiter aufgerüstet und Waffen exportiert.
Welch eine traurige Kapitulation des menschlichen Verstandes vor der Profitgier von Rüstungskonzernen.
Genau deshalb ist es so wichtig, gemeinsam und kooperativ über neue Strategien für die noch allzu ferne Utopie einer friedlichen und kernwaffenfreien Welt zu diskutieren.
Umso mehr freut es mich, dass auch Menschen aus Thüringen sich daran beteiligen.
Auch dank dieses Engagements steht es für uns, als Thüringer LINKE, außer Frage, dass wir nicht nur den vollständigen Abzug sämtlicher Kernwaffen aus Deutschland fordern, sondern auch deren sofortige Verschrottung.
Anstatt weiter an den militärischen Eskalationsspiralen zu drehen fordern wir neue Formen der politischen Zusammenarbeit in Europa und der ganzen Welt.
Es muss endlich Schluss sein mit dem Export von Mord und Todschlag.
Keine einzige Patrone aus Deutschland mehr für die Schlachtfelder der Welt.
Keine Bundeswehr mehr als weltweite Lehrer des Schreckens.
Endlich auch Schluss mit dem Werben für `s Sterben an Schulen und dem militärischen Forschen an Hochschulen.
Rüstungskonversion muss endlich durch staatliche Mittel gefördert werden.
Es gebe noch sehr viel mehr Konkretes an zu packen.
Ja, auch daran wollen wir uns als Thüringer LINKE messen lassen. Auch in politischer Verantwortung.
In Thüringen besuchen leider immer noch unkommentiert Jugendoffiziere unvorbereitete Schulklassen und auch Thüringer Unternehmen produzieren militärische Güter. Dies wollen wir ändern. Aber wir werden das nicht ohne Unterstützung und eure Ideen schaffen.
Deshalb ist es so wunderbar dass es euch gibt. Lasst uns gemeinsam freudig und ideenreich die Utopie einer friedlichen Welt voranbringen. Lasst uns gemeinsam das Militärische durch das Zivile ersetzen.
Für eure Veranstaltungen wünsche ich Euch lebendige und gute, vor allem aber friedvolle Diskussionen.
Eure Susanne Hennig-Wellsow, Landesvorsitzende