Hiroshima-Gedenken am 6.8.2023 ab 8 Uhr vor dem Atomwaffen-Stützpunkt Büchel.
Hier die Rede der katholischen Pastoralreferentin Veronika Rass von der Kirchengemeinde Cochem.
Überall auf der Welt hält man zum Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Hiroshima inne und gedenkt dieses schrecklichen Ereignisses, das zweifellos einen Zivilisationsbruch und ein schweres Kriegsverbrechen darstellt.
Weder das Kriegsvölkerrecht noch das elementare humane Empfinden erlaubt eine systematische Kriegführung gegen eine Zivilbevölkerung, allemal mit der Konsequenz der Vernichtung in großem Maßstab.
Das gilt im gegebenen Fall umso mehr, als die Aktion militärisch nicht begründet werden konnte, denn Japan war faktisch geschlagen und zur Kapitulation bereit. Strittig war nur noch, ob der Gott-Kaiser, der Tenno, weiterhin – sei es nur repräsentativ – an der Staatsspitze verbleiben dürfte. Just dieses wurde den Japanern aber später zugestanden.
Während einige hohe US-Militärs vom Einsatz der Bombe abgeraten hatten, löste die Nachricht von ihrem erfolgreichen Abwurf bei den an ihrer Entwicklung in Los Alamos beteiligten Wissenschaftlern große Freude aus. Unter dem Jubel der versammelten Wissenschaftler sagte der Leiter des sogenannten Manhattan-Projekts, Robert Oppenheimer, er sei stolz auf das, was erreicht worden sei. Zu bedauern sei lediglich, dass die Arbeit nicht rechtzeitig genug hätte beendet werden können, um sie gegen Deutschland einzusetzen. Der Physiker Sam Cohen berichtet: ›Hier brach ein wahrer Sturm der Begeisterung aus.‹ Welcher Abgrund an Verblendung, Hass und Menschenverachtung.
Die letzte der Kriegskonferenzen der Großen Drei, also des US-Präsidenten Harry Truman in der Nachfolge des verstorbenen Roosevelt, des britischen Premierministers Winston Churchill, nach dessen Abwahl abgelöst durch den Labour-Mann Clement Attlee, und des sowjetischen Parteichefs und Diktators Josef Stalin, in Potsdam, beginnend am 17. Juli 1945, war mit Vereinbarungen über Polen und Deutschland schon beendet, als Hiroshima zerstört wurde. In der perversen Logik der Entscheider war es offenbar nötig, drei Tage später eine weitere Atombombe über Nagasaki abzuwerfen, denn es galt zu zeigen, dass die USA nicht nur ein einziges Exemplar besaßen. Zusammengenommen starben binnen eines Jahres weit über 200 000 Japaner aufgrund der beiden Einsätze.
Der Hiroshima-Gedenktag, 6.8.2020, begann um 8.15 Uhr mit dem Läuten der Hiroshima-Glocke auf der Friedenswiese, denn um diese Uhrzeit (Ortszeit) vor 75 Jahren explodierte die Atombombe über
Hiroshima.
Von der Friedenswiese gingen wir zum Kreisverkehr an der Hauptzufahrt zum Atomwaffenstützpunkt _Büchel. Dort hängten wir als Erinnerung an Sadako Sasaki - und als Mahnung gegen Atomwaffen - bunte
Papierkraniche an einen kleinen Baum. John LaForge spielte auf seiner Trompete und Elke Koller trug einen Text vor.
Um 8:40 führte der Saarländische Rundfunk ein Live-Interview: https://www.sr-mediathek.de/index.php?seite=7&id=90858
Gegen 11:00 kamen aus dem Saarland die Gruppen "Attac" und "Aufstehen" zur Mahnwache, und zum Aufbau des Zeltes. Trotz großer Hitze war die Nachmittagsveranstaltung gut besucht. Ca 50 - 60
Menschen. Die Mahnwache mit den Parlamentariern war eindrucksvoll, siehe Foto. Die Rheinzeitung, das RPR1-Radio, das SWR-Fernsehen und Arte-Berlin berichteten.
Florian Pfaff hielt eine sehr persönliche Rede. Schwerpunkt war der Wandel der politischen Ausrichtung der Bundeswehr von einer Verteigungsarmee hin zur Kriegsbeteiligungs-Armee. Florian Pfaff
konnte aufzeigen, wie sich im Laufe dieser Veränderung die Auffassung der Führungsoffizere vom Töten geändert hat. Seine Rede war auch ein dringender Appell, wieder Vertrauen
(Völkerverständigung) unter den Ländern zu schaffen. Darin sieht er den einzige Weg, militärische Auseinandersetzungen zu verhüten. Die Aufrüstung der Atomwaffen und gegeseitige Bedrohung mit
nuklearen Vernichtungswaffen sei der falsche Weg.
Folgende Abgeordnete haben teilgenommen: Vom EU-Parlament: von B90/Die Grünen Jutta Paulus. Von den Linken Özlem Alev Demirel. Bundestagsabgeordnete: von der
SPD René Röspel und Ralf Kapschak. Von den Linken Andrej Hunko. Landtagsabgeordnete: von der SPD Christoph Spies. Von B90/Die Grünen Dr. Bernhard Braun und Daniel Köbler.
Alle haben sich vehement für den Abzug und die Vernichtung der US-Atomwaffen in Büchel ausgesprochen. Einhellig wollen sie sich intensiv dafür einsetzen, dass die Bundesregierung den
Atomwaffenverbotsvertrag unterzeichnet. Auch die anwesenden Abgeordneten sprechen sich für vertrauensbildende Maßnahmen aus. Besonders Deutschland sollte hier eine Vorreiterrolle einnehmen. Die
Aufrüstungspläne der EU - befeuert von Frankreich und Deutschland - wurden scharf kritisiert. Jutta Paulus wies noch mal deutlich auf den Zusammenhang zwischen zivier und militärischen Nutzung
der Kernenergie hin. Ozlim Demirel zeigte den Zusammenhang auf zwischen Krieg und der Drohung mit nuklearen Massenvernichtungwaffen und dem Großmachtstreben und dem Streben nach wirtschaftlicher
Vorherrschaft. Im Anschluss gab es noch eine rege Aussprache mit dem Publikum.
KW 32 |
--6.8. Hiroshima-Gedenktag: 8.05 Uhr Friedensfreund*innen Eifel --8.8., 11.02 Dauergottesdienst (24 h) bis 9.9., 11.02 Uhr --8./9. Fastenaktion (Int. Versöhnungsbund) --9.8. Nagasaki-Gedenktag |
Sogar in Japan wurde über die Aktion in Büchel am Nagasakitag (9.8.2018) berichtet. Die Überschrift (vertikal) lautet übersetzt: "Gedenken an Abwurf der Atombombe in Nagasaki. Fasten und Versammlung vor der deutschen Luftwaffenbasis". Dann weiter in horizontaler Schrift: "Appell an Regierung, den UN-Atomwaffen-Verbots-Vertrag zu unterschreiben." Autor: Hisanobu ITO, AKAHATA Newspaper, Berlin Correspondent, 0049-30-55- 59 95 75
HIROSHIMATAG in Büchel
Am Montag, dem 6. August 2018 jährt sich zum 73. Mal der Abwurf der ersten Atombombe. Unendliches Leid, das bis heute nachwirkt, wurde durch diesen Angriff ausgelöst. Die "Strategie", sich
gegenseitig mit modernsten Atomwaffen zu bedrohen, ist brandgefährlich. Zwanzig US-Atomwaffen mit der vielfachen Zerstörungskraft einer Hiroshima-Bombe lagern im Fliegerhorst Büchel (an der B 259
zwischen Ulmen und Büchel). Wir wollen nicht, dass diese Waffen im Ernstfall von deutschen Piloten ins Ziel geflogen werden. Wir fordern den Abzug der Atomwaffen und die Vernichtung der
Atomwaffen weltweit. Wir laden euch ein zu zwei Veranstaltungen am 6. August vor dem Haupttor des Fliegerhorstes Büchel:
Um 15.00 Uhr: Mahnwache mit Bundestags- und Landtagsabgeordneten, die den Forderungen der Friedensbewegung Nachdruck verleihen wollen.
Um 18.00 Uhr: Solidaritätskonzert
mit der Öyez Blues Band und
einem örtlichen Chor, die sich solidarisch zeigen mit den Aktionen gegen die nukleare Aufrüstung und für den Abzug der Atomwaffen aus Büchel. Unterstützt die
Friedensbewegung. Kommt zur Mahnwache und besucht anschließend das Konzert! Wir treten ein für das Ende der technischen Aufrüstung von Atomwaffen und die Umsetzung des weltweiten
Atomwaffenverbots.
Kontakt: Dr. Hildegard Slabik-Münter für die Friedensgruppe Daun | slabik-muenter@t-online.de
Frühschicht-Blockade (ca. 6-8 Uhr) am Nagasaki-Gedenktag 9.8.2017:
Rückblick: Hiroshima-Gedenktag 6.8.2017 am Atomwaffen-Stützpunkt:
-TV-
LANDESSCHAU AKTUELL RHEINLAND-PFALZ
vom 9.8.2016
„Taten statt leere“ Worte: Aufrüstung der Atomwaffen verhindern!“
Am Dienstag, 9. August 2016, dem 71. Jahrestag des Atombombenabwurfs auf Nagasaki, beschließt die Kampagne „ Büchel ist überall - atomwaffenfrei jetzt!“ die 20-wöchige Aktions-Präsenz.
Gleichzeitig endet damit die internationale Fastenaktion des internationalen Versöhnungsbunds und das internationale Jugendworkcamp der Pressehütte Mutlangen in Büchel.
Über 40 Gruppen und viele Einzelpersonen waren seit dem Ostermarsch Ende März in Büchel, um mit gewaltfreien Aktionen, insbesondere Mahnwachen und Blockaden für den Stopp der
nuklearen Aufrüstung in Deutschland, den Abzug der Atomwaffen und das Verbot von Atomwaffen zu protestieren. Seit Ende Mai entwickelten die Proteste eine große Dynamik. Die zunehmend häufiger
durchgeführten Blockaden werden sogar nicht mehr von der Polizei geräumt. Zuletzt beteiligten sich neben vielen lokalen Friedensinitiativen u.a. ÄrztInnen, RichterInnen und Mitglieder der ev.
Landeskirchen in Baden an den Aktionen.
Alle Gruppen hinterließen für sie wichtige friedenspolitische Symbole, Banner usw. auf der benachbarten Friedenswiese, einem Symbol gegen Krieg und Militarisierung.
Begleitend dazu hissten am 8. Juli über 180 Bürgermeister für den Frieden die „Mayors for Peace“-Fahnen für eine atomwaffenfreie Welt an Ihren Rathäusern.
Das sind gute Voraussetzungen um das Thema „Atomwaffen“ in den Bundestagswahl im nächsten Jahr verstärkt einzubringen. So startet am 6. August auch offiziell die Unterschriftenaktion „Taten statt
leerer Worte: Abzug statt Aufrüstung der Atomwaffen“, mit der ein Jahr lang etliche Tausend UnterstützerInnen gesammelt werden sollen.
Wir laden herzlich dazu ein, den Atomwaffenstützpunkt zum Abschluss der Aktionspräsenz noch einmal gemeinsam zu stören. Ihr seid alle willkommen – egal ob Ihr seit März für Stunden oder Tage
dagewesen seid oder erstmalig dazukommt.
Treffpunkt: 9. August 2016, 11 Uhr (zum Ende des Fastenbrechens) am Haupttor des Atomwaffenlagers.
Mit mehr als 70 Veranstaltungen, Kundgebungen und Mahnwachen wird bis zum 9. August an die Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki erinnert sowie die Abschaffung der
Atomwaffen weltweit gefordert. „Wie schon in den vergangenen Jahren organisieren auch dieses Jahr wieder bundesweit viele Gruppen Aktionen und Gedenkveranstaltungen. Dies zeigt einmal mehr, dass
die Abschaffung der Atomwaffen und der Abzug der Atomwaffen aus Deutschland ein wichtiges Thema für viele Menschen sind“, sagt Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative.
2009 entwarf US-Präsident Obama in Prag seine Vision einer atomwaffenfreien Welt und erhielt u.a. dafür den Friedensnobelpreis. Doch statt realen Schritten in diese Richtung startete seine
Regierung eine umfassende nukleare Aufrüstung.
Auch die auf dem Bundeswehrfliegerhorst Büchel (Eifel) lagernden ca. 20 US-Atomwaffen sollen in den kommenden Jahren aufgerüstet werden. Mehr als sechs Jahre nach Obamas Rede bedrohen weltweit
noch immer mehr als 15.000 Atomwaffen die Menschheit, von denen über 1.500 in ständiger Einsatzbereitschaft stehen.
„Die Bundesregierung muss sich endlich aktiv für eine Welt ohne Atomwaffen einsetzen. Es müssen endlich Taten folgen. Ein erster wichtiger Schritt ist der Abzug der Atomwaffen aus Deutschland“,
fordert Philipp Ingenleuf vom Netzwerk Friedenskooperative. „Die weltweite Aufrüstung der Atomwaffen ist ein gefährlicher Irrweg. Wir müssen endlich handeln, sonst ist es eines Tages zu
spät.“
Das Netzwerk Friedenskooperative ruft auf sich an Aktionen für eine atomwaffenfreie Welt zu beteiligen. Neben den zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen ist für den 9. August eine Aktion zum
Abschluss der zwanzigwöchigen Aktionspräsenz in Büchel geplant. Ebenfalls startet die Kampagne „Büchel ist überall - atomwaffenfrei.jetzt“ eine Unterschriftenaktion mit der Forderung nach Abzug
der Atomwaffen.
Das Netzwerk Friedenskooperative appelliert an die Bundesregierung sich aktiver für eine atomwaffenfreie Zukunft einzusetzen. Angesichts der Spannungen zwischen NATO und Russland, der nuklearen
Aufrüstung und der Gefahr einer weiteren Proliferation, ist das Risiko eines möglichen Einsatzes oder eines Unfalls mit Atomwaffen wieder gestiegen.
Gemeinsam mit den Anti-AKW-Initiativen fordert das Netzwerk Friedenskooperative weiterhin den zügigen und endgültigen Ausstieg aus der sogenannten friedlichen Nutzung der Atomkraft. Denn alle
Staaten, die Atomkraftwerke betreiben, können theoretisch auch die Atomenergie weiterentwickeln, um Bomben zu bauen.
Einen Überblick über die geplanten Aktionen, Termine sowie Redetexte stellen wir zur Verfügung unter: www.hiroshima-nagasaki.info
Hier der Link zur Veranstaltungsübersicht
Gerne helfen wir Journalisten bei der Kontaktaufnahme zu den VeranstalterInnen lokaler Aktionen und bei der Vermittlung von Interviews oder Hintergrundgesprächen. Bei weiteren
Rückfragen: Kristian Golla, 0228/ 692904; Mobil: 0171/ 755 78 26, Netzwerk
Friedenskooperative, Philipp Ingenleuf, Römerstraße 88, 53111 Bonn, Telefon: 0228/ 692904, Fax: 0228/ 692906, friekoop@friedenskooperative.de, Spendenkonto: Förderverein Frieden e.V.,
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