Podiumsdiskussion: "Eigene Atombomben oder Atomwaffenverbot – wohin steuert die EU?" am 16. März 2024 im Düsseldorfer Kulturzentrum zakk.
Drei gute Gründe gegen die Euro-Bombe
1. Die Debatte um EU-Bomben schwächt das Völkerrecht
Sowohl der Nichtverbreitungsvertrag (NVV) als auch der Zwei-plus-Vier Vertrag verbieten es Deutschland, eigene Atomwaffen zu besitzen. Der NVV, den alle EU-Staaten unterzeichnet haben, macht auch eine EU-Atombombe unmöglich, da er eine Weitergabe der Verfügungsgewalt über Atomwaffen ausschließt. Obendrein wäre ein EU-Atomschirm im Widerspruch zum Abrüstungsgebot des NVV.
2. EU-Bomben fördern Proliferation
Noch mehr Atomwaffen und neue Nuklearmächte würden dazu führen, dass weitere Staaten nach der Bombe streben könnten. Eine unkontrollierbare Verbreitung könnte einsetzen, da mehr Staaten Atomwaffen als adäquates Mittel in Betracht ziehen könnten, um ihre Sicherheit zu garantieren. Eine EU-Atombombe wäre somit ein Anreiz für weitere Proliferation.
3. Wer EU-Atomwaffen fordert, blendet ihre katastrophalen Folgen aus
Wer weitere Atomwaffen fordert, nimmt die katastrophalen humanitären und ökologischen Konsequenzen eines möglichen Einsatzes leichtfertig in Kauf. Wie wir aus der Geschichte der Atomwaffeneinsätze und -tests wissen, sind die Auswirkungen für Mensch und Umwelt verheerend. Das wäre auch bei EU-Atomwaffen nicht anders.